Wo kann ich mein E-Auto laden?
Grundsätzlich können Sie Ihr Elektroauto an jeder Steckdose laden, aus Sicherheitsgründen sollten Sie aber die Finger davon lassen. Einfache Haushaltssteckdosen sind dafür nicht ausgelegt und können überhitzen. Wer kann, sollte sich über die Anschaffung einer eigenen Ladesäule, auch Wallbox genannt, Gedanken machen. Insbesondere in Kombination mit einer eigenen PV-Anlage und idealerweise einem Batteriespeicher sowie einem Energiemanagementsystem ergibt das Sinn. Die meisten Mieter haben diese Möglichkeiten nicht und sind auf öffentliche Ladesäulen angewiesen oder haben einen Arbeitgeber, der auf dem Betriebsgelände Ladesäulen installiert hat. Wenn Sie als Mieter über einen privaten Stellplatz in einer Mietgarage verfügen, brauchen Sie die Zustimmung des Vermieters, als Besitzer einer Eigentumswohnung muss die Eigentümergemeinschaft zustimmen.
Braucht man eine eigene Wallbox?
Nicht zwingend, es ist jedoch empfehlenswert, wenn Sie unabhängig sein möchten. Der Ladevorgang dauert deutlich länger als man das vom Tanken gewohnt ist. Wenn Sie bereits eine eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach haben, ist eine Wallbox sowieso eine Überlegung wert, weil Sie Ihr E-Auto mit dem günstig produzierten Solarstrom aufladen können. E-Autos werden mit mindestens 1,4 kW geladen, soviel Leistung ist bei einer gut dimensionierten PV-Anlage auch nach Abzug des benötigten Haushaltsstroms noch übrig.
An den meisten öffentlichen Säulen müssen Sie mit 2 bis 4 Stunden Ladezeit rechnen, Schnelladesäulen mit mehr als 50 kW laden Ihren Akku in etwa 30 Minuten auf 80 Prozent auf. Supercharger mit einer Leistung von bis zu 350 kW brauchen teilweise nur noch zehn Minuten dafür, sind aber selten und meist nur für bestimmte Fahrzeuge geeignet, beispielsweise Porsche oder KIA.

Wie funktioniert eine Wallbox?
Simpel ausgedrückt ist eine Wallbox nichts weiter als ein Steuergerät, dass möglichst schnell viel Strom in den Akku des E-Autos lädt. Sie ist so gebaut, dass Fehlerströme, Überspannungen und Überlasten vermieden werden. Die normale Steckdose in der Garage ist dagegen weder auf schnelles Laden ausgelegt noch auf die mit dem Ladevorgang verbundene Dauerbelastung. Eine Wallbox für den privaten Gebrauch bietet derzeit bis zu 22 kW Leistung. Zum Vergleich: Die normale Steckdose ist auf maximal 3,7 kW Leistung im Dauerbetrieb ausgelegt, was den Ladevorgang sehr in die Länge zieht und bei Überbelastung Schäden an Kabeln und Verbindungsteilen verursachen kann, hier besteht Brandgefahr.
Worauf muss ich beim Kauf einer Wallbox achten?
Soll es eine stationäre, also fest installierte oder eine mobile Ladestation sein? Eine an der Wand oder einem Aufsteller fest installierte Wallbox muss von einem Elektro-Fachbetrieb installiert werden. Eine mobile Ladestation dagegen können Sie – wie der Name schon sagt – überall hin mitnehmen und mithilfe der enthaltenen Adapter einfach und bequem an jeder Steckdose laden. Das Laden ist aktuell mit einer Leistung von bis zu 22 kW möglich, die Ladestation verhindert die Überhitzung der Steckdose. Bei hochwertigen mobilen Ladestationen ist ein Diebstahlschutz enthalten, Ladestation und Auto werden dabei fest verbunden. Sie sind in der Basisausstattung meist deutlich günstiger als fest installierte Wallboxen und können mit der entsprechenden Halterung die Wallbox zu Hause ersetzen.
Achten Sie in jedem Fall beim Kauf darauf, dass die Ladestation zu Ihrem Auto passt. Nicht jeder Anbieter liefert ein System, dass für alle in Europa zugelassenen Elektroautos passt!
Brauche ich einen zweiten Stromzähler für meine Ladestation?
Ein eigener Stromzähler für die Wallbox oder die mobile Ladestation zuhause kann sinnvoll sein, wenn
- Sie sich die Ladestation teilen wollen, beispielsweise in der Tiefgarage oder mit den Nachbarn. Sie gehen damit Streitigkeiten bei der Abrechnung des verbrauchten Stroms aus dem Weg.
- Sie Ihren Firmenwagen mit Ihrer privaten Ladestation aufladen, Sie keine RFID-Karte über Ihren Arbeitgeber nutzen und über die steuerlich absetzbaren Pauschalen hinaus kommen. Diese können sich jährlich ändern, für 2021 sind es 70 Euro pro Monat für Elektrofahrzeuge und 35 Euro für Elektrohybridfahrzeuge. Wenn diese Pauschalen Ihre Stromkosten nicht decken, ist eine Wallbox mit Stromzähler durchaus empfehlenswert. Achtung: Dieser muss dann aber geeicht sein!
- Wenn Sie bereits große Stromverbraucher wie Durchlauferhitzer oder Nachtspeicheröfen im Haus haben. Hier kann es passieren, dass der vorhandene Stromzähler überfordert wird, wenn noch ein weiterer Verbraucher dazu kommt.